24 JANUARY - INTERNATIONAL DAY OF EDUCATION

16.01.2023

"In Menschen investieren, Bildung priorisieren"

(Motto des fünften Internationalen Tags der Bildung)

Zum Hintergrund

 Am 3. Dezember 2018 hatte die UN-Generalversammlung den 24. Januar zum „Internationalen Tag der Bildung“ erklärt. Erinnert werden sollte an die bedeutsame Rolle der Bildung für eine „Kultur des Friedens“ und für eine „Nachhaltige Entwicklung“.

Die Resolution A/RES/73/25 der Generalversammlung stand 2018 noch unter direktem Einfluss der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. So wurden in der Begründung die entscheidenden Punkte der Agenda 2030 erneut aufgegriffen, insbesondere die globale Transformation unserer Welt mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung in den drei Dimensionen: wirtschaftlich, sozial und ökologisch.

Als eine der größten globalen Herausforderungen galt und gilt bis heute die Bekämpfung der Armut. Als unabdingbare Voraussetzung zur Überwindung von Not und Elend gilt eine zukunftsorientierte Bildung für alle. Armut ist immer noch die entscheidende Hürde für Bildungserfolg. Und ohne ausreichende Bildung weist kein Ausweg aus dem Kreislauf von Armut, Ausbeutung und Benachteiligung hinaus.

 

Bildung ist ein Menschenrecht

Seit 2018 hat sich einiges verändert. Aus „Bildung für Alle“ wurde das Ziel 4 der Agenda 2030, das „hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Alle“ fordert.

 Am 10. November 2021 wurde die UNESCO-Initiative „Futures of Education“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Verankerung der Bildung als Menschenrecht wurde gestärkt, ihre Bedeutung für die Zukunft der Menschheit und unseres Planeten herausgearbeitet als „öffentliches Gut in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung“.

Globale Bildungskrise

Mehr als 258 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit besuchen gegenwärtig keine Schule. 617 Millionen Kinder und Heranwachsende können weder lesen noch beherrschen sie grundlegende mathematische Fähigkeiten. Weniger als 40 Prozent der Mädchen in Afrika südlich der Sahara schließen die Sekundarstufe I ab. Millionen Kinder und Jugendliche sind auf der Flucht, sei es wegen zunehmender Naturkatastrophen, fehlender Nahrungsgrundlage oder zerstörter Dörfer und Städte aufgrund gewalttätiger Auseinandersetzungen.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die globale Bildungskrise noch zusätzlich verstärkt ebenso wie die Entwicklung in Afghanistan. Hier findet gerade ein drastischer Verfall globalen Rechts- und Werteverständnisses statt. Frauen und Mädchen verschwinden aus der Öffentlichkeit. Ihr Recht auf Bildung und Teilhabe wird mit Füßen getreten. Der Zugang zu Schule und Universitäten, zu Sport, Ausbildung und Arbeit wird ihnen verwehrt. Der Zugang zur Bildung wird zur Machtfrage paternalistischer Regime. 62 Jahre nach Verabschiedung der UNESCO-Konvention gegen Diskriminierung im Zugang zur Bildung sind die Wege von Bildung und Erziehung in eine zukunftsorientierte Transformation jäh unterbrochen.

Vision Statement

Vom 16. – 19. September 2022 fand in New York der „Transforming Education Summit” statt. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, hielt eine nicht unwichtige Rede unter der Themenstellung: „Building our Future. Transforming Education: An urgent political Imperative for our collective Future”. Es ist nicht einfach Bildung für eine Zukunft zu beschreiben, deren Gegenwart geprägt ist von Klimakrise und Umweltzerstörung, von massiver Bedrohung der Biodiversität, von Hungerkatastrophen und weltweiter Flüchtlingsströme, von kriegerischen Auseinandersetzungen und von Regierungen, deren einziges Bestreben ihr persönlicher Machterhalt ist. Aber gerade deshalb ist ein „Vision Statement“ so wichtig.

                                                                        Angelika Hüfner