Kulturelles Erbe vor Ort

Welterbestätten und Immaterielles Kulturerbe

Die UNESCO-Clubs in Deutschland haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Bedeutung der Welterbestätten, besonders in Deutschland, aber auch in den Nachbarländern und darüber hinaus bekannt zu machen und durch Informationen, Vorträge und Reisen gezielt der Bevölkerung näher zu bringen. Aus dem Gelernten soll sich ein stärkeres Bewusstsein um die Verantwortung gegenüber diesem Erbe in der Bevölkerung verankern mit dem Ziel, das Welterbe aktiv zu pflegen und zu schützen. Ein wichtiges Feld in der UNESCO-Arbeit ist der Schutz von materiellem und immateriellem Kulturerbe.

 

Unter „immateriellem Kulturerbe“ sind gemäß der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes von 2003 „Bräuche, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten – sowie die dazu gehörigen Instrumente, Objekte, Artefakte und kulturellen Räume – zu verstehen, die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls Einzelpersonen als Bestandteil ihres Kulturerbes ansehen.“ Zum immateriellen Erbe gehören auch mündlich überlieferte Traditionen, Tanz, Theater, Musik und Handwerkskünste.

 

Der inzwischen weithin bekannte Welterbe-Titel umfasst ein vielfältiges Spektrum des Welt-Kultur- und Welt-Natur-Erbes der Zivilisation, das auf unterschiedlichste Weise Leben und Kultur der Menschheit geprägt hat. Die UNESCO verleiht diesen Titel an Stätten, die aus historischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen und aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität von herausragender, universeller Bedeutung sind.

 

Insgesamt umfasst die Welterbeliste der UNESCO (Stand Juni 2013) 981 Denkmäler in 160 Ländern. Davon sind 759 Kulturdenkmäler und 193 Naturdenkmäler. Weitere 29 Denkmäler gehören sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe an. Welterbestätten, die infolge von Krieg oder Naturkatastrophen, durch Verfall, durch städtebauliche Vorhaben oder private Großvorhaben ernsthaft bedroht sind, kommen auf die so genannte „Rote Liste“.

 

Derzeit umfasst diese Liste 44 gefährdete Welterbestätten weltweit. Die Liste wird jährlich auf der Tagung des Welterbekomitees überprüft. Zwei Stätten wurden bisher von der Welterbeliste gestrichen: das Wildschutzgebiet der Arabischen Oryxantilope in Oman (2007) sowie die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal, der 2009 wegen des Baus der Waldschlösschenbrücke der Welterbe-Titel aberkannt wurde.

 

In Deutschland sind derzeit 38 Welterbestätten gelistet, Baudenkmäler, Stadtensembles, aber auch bedeutende Industrieanlagen und außergewöhnliche Naturlandschaften, darunter der Aachener und der Kölner Dom, der Limes und das Kloster Lorsch, die Schlösser von Brühl und Potsdam, die Luther.Gedenkstätten, die Grube Messel und die Völklinger Hütte, die Buchenwälder und das Mittelrheintal. Sie alle zeugen von einer bewegten Vergangenheit auf deutschem Boden, die die europäische Geschichte maßgeblich prägte.

 

Spaziergang durch das Welterbe: Schlosspark Glienicke

Mitgieder und Freunde der UNESCO-Clubs Kulmbach und Berlin unternahmen am 14. Oktober 2018 einen gemeinsamen Spaziergang durch den Schlosspark Glienicke. Schloss und Park sind Teil der UNESCO-Welterbestätte "Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin".

Weitere Informationen hier.

 

Immaterielles Kulturerbe: Lindenkirchweih Limmersdorf

Die „Lindenkirchweih LImmersdorf“ wurde im Jahre 2014 in die nationale Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Es handelt sich dabei um einen über 300 Jahre alten Brauch, der im Landkreis Kulmbach und in einigen wenigen Orten Frankens und Thüringens gepflegt wird. Der UNESCO-Club Kulmbach hat das Bewerbungsverfahren maßgeblich begleitet und unterstützt.

Weitere Informationen hier.

 

Kulturelles Erbe: Kunstform des Comic (Kulmbach)

Eine Exkursion nach Schwarzenbach/Saale bot Gelegenheit, sich am ehemaligen Wohnort der Übersetzerin und Chefredakteurin des Micky-Maus-Magazins über die Geschichte der Kunstform des Comic in Deutschland zu informieren.

Weitere Informationen hier.

 

Bewahrung von kulturellem Erbe (Kulmbach)

Kulturelles Erbe zu bewahren ist eines der Hauptanliegen des UNESCO-Clubs Kulmbach. Mit dem Ankauf und der Restaurierung eines osmanischen Fachwerkhauses in Cumalikizik und der Nutzung desselben als Jugendbegegnunsstätte und Gästehaus engagiert sich der Club seit Jahren mit großem Erfolg.

Weitere Informationen hier.

 

Entwicklungsprojekt Cumalikizik (Kulmbach)
Ein Fachwerkhaus im Dorf Cumalikizik bei Bursa (Türkei) wurde von den beteiligten Schulen und UNESCO-Clubs weitgehend in Eigenleistung restauriert. Darin wurde ein kleines Museum mit Exponaten aus dem Landkreis Kulmbach eingerichtet.
Das Dorf Cumalikizik besteht seit etwa 700 Jahren. Dort stehen zahlreiche besonders schützenswerte im osmanischen Stil gebaute Fachwerkhäuser.
Weitere Informationen hier.
 

Kulturelle Wurzeln (Bonn)

Exkursionen der letzten Dekade galten Aspekten des kulturellen Erbes (Fachwerkstadt Linz, UNESCO-Welterbestadt Koblenz, Römische Villa Ahrweiler), der geschichtlichen Zeugnisse und Denkmäler des ehemaligen Herzogtums Berg (Schloss Benrath / Düsseldorf, Schloss Burg an der Wupper, Kloster Altenberg), der römischen Vergangenheit (Trier und Kaiser Konstantin, Römermuseum Xanten, Römerthermen / Museum für Badekultur Zülpich) sowie der christlich geprägten Kulturlandschaft (Klosterlandschaft Heisterbacher Tal im Siebengebirge, Kloster Himmerod in der Eifel, Kloster Marienstatt im Westerwald).

Tagesausflug des Bonner UNESCO-Clubs nach Schloss Dyck (Niederrhein).

 

Unterstützung für die erste deutsche Weltkulturerbestätte (Aachen)

Der UNESCO-Club in der Stadt Karls des Großen ist stolz darauf, im Schatten der ersten (1978) Weltkulturerbestätte der UNESCO auf deutschem Boden beheimatet zu sein. Der wunderschöne, altehrwürdige und historisch so bedeutsame Dom zu Aachen steht im Mittelpunkt der Information, Aufklärung und Unterstützung durch den UNESCO-Club. Denn dass es in Aachen einen eigenständigen UNESCO-Club gibt, versteht sich damit eigentlich von selbst, und das seit mehr als zwanzig Jahren.

 

Seither entfaltet dieser UNESCO-Club eine rege kulturelle Tätigkeit (Vorträge, Exkursionen usw.) und spricht bei seinen monatlichen Veranstaltungen nicht nur seine Mitglieder an, sondern auch Gäste, die für die Ziele der UNESCO gewonnen werden sollen.

 

So machen Mitglieder des Aachener UNESCO-Clubs am „Tag des Weltkulturerbes“ (jeweils der erste Sonntag im Juni) im Domhof durch Broschüren auf den Dom als Welterbestätte, aber auch auf andere Welterbestätten und die Arbeit und Ziele der UNESCO aufmerksam.

 

 

(Hier ist ein Bild verloren gegangen)

 

„Uns allen zum Schutz und zur Förderung anvertraut:
Kultur- und Naturerbestätten der Welt“ -
Mitglieder des Aachener UNESCO-Clubs

werben am Tag des Weltkulturerbes 2010 für den Dom
und andere
Welterbestätten.

 

 

(Hier ist ein Bild verloren gegangen)

 

Empfang der Mitglieder des Forums
der UNESCO-Clubs in Deutschland

im Weißen Saal des Aachener Rathauses
durch den Oberbürgermeister
Marcel Philipp
anlässlich der Frühjahrstagung des Forums 2011.

 

Welterbe Zollverein (Aachen)

 

Treffen des Forums der UNESCO-Clubs im April 2013
in der Welterbestätte Zeche Zollverein in Essen.

 

Welterbestätten in Berlin

Berlin ist mit drei Stätten in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes vertreten:

  • die Preußischen Schlösser und Gärten in Potsdam und Berlin (seit 1990),
  • Die Museumsinsel (seit 1999),
  • die Siedlungen der Berliner Moderne (seit 2008).

 

Zum Dokumentenerbe gehört:

  • das Berliner Phonogramm-Archiv („Memory of the World“, 1999) .
  • das Autograph der 9. Symphonie von Beethoven (2001)
  • der Zwei-Plus-Vier-Vertrag und 14 weitere Dokumente zum Fall der Berliner Mauer (2011)

 

Das Berliner Komitee unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten Berliner Bewerbungen um die Aufnahme in die Welterbe-Liste der UNESCO und wirkt an Präsentationen und Ausstellungen mit.

 

Führung durch die Hufeisensiedlung Berlin

Landesdenkmalpfleger Prof. Dr. Jörg Haspel
und Mitglieder des Forums der UNESCO-Clubs
beim Besuch der Hufeisensiedlung in Berlin (März 2012).


Weltnaturerbe Alte Buchenwälder Deutschlands (Joachimsthal)

Im Jahr 2011 anerkannt als Weltnaturerbe der UNESCO.

 

Der UNESCO-Club Joachimsthal informiert die Bevölkerung über die Bedeutung dieser Nominierung und initiiert Vorhaben zu Bildung und touristischer Entwicklung, die Aufklärungsarbeit zum Welterbegbiet leisten.

 

 

Ein ganz besonderer und seit 20 Jahren nicht mehr genutzter Buchenwald ist der Grumsin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Dort finden sich in den Senken von Endmoränenzügen zahlreiche Moore und Kleingewässer, die eng verzahnt mit Buchenwäldern stimmungsvolle Waldbilder zaubern.

 

Grumsin ist das beste Beispiel in dieser Qualität und herausragender Bestandteil der größten noch zusammenhängenden Tiefland-Buchenwälder weltweit. Der Status als Weltnaturerbe stellt eine besondere Auszeichnung und einen enormen Imagegewinn für die beteiligten Regionen dar.

 

Dazu werden regelmäßig Informationsveranstaltungen und Führungen durch die Buchenwälder für die Bevölkerung organisiert.

 

Weitere Informatiinen zu den Aktivitäten des UNESCO-Clubs Joachimsthal finden Sie hier.