SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz erhalten Welterbe-Urkunde

UNESCO-Generaldirektorin Azoulay übergibt Auszeichnung

 

 

Bei einem Festakt überreicht UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay heute in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt die Urkunde zur Anerkennung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz als Welterbe an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Der Judenhof in Speyer, der Wormser Synagogenbezirk mit dem Friedhof Heiliger Sand und der Alte jüdische Friedhof Mainz waren 2021 zur 50. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland erklärt worden.

„Ich freue mich, dass die SchUM-Stätten heute diese wichtige Auszeichnung erhalten“, erklärt die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer. „Sie zeugen von der langen und eindrucksvollen Geschichte der jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz und ihrem prägenden Einfluss auf die Entwicklung des Judentums in Europa“, so Böhmer weiter. „Die SchUM-Stätten zeigen, dass jüdisches Leben seit Jahrhunderten unsere Kultur und unser Miteinander geprägt und bereichert hat. Zugleich erinnern sie uns an die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Deshalb ist der Welterbe-Titel Ehre und Verpflichtung, die hellen und die dunklen Seiten unserer Geschichte zu vermitteln.“

Als Verbund der SchUM-Städte bildeten Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter das Zentrum des Judentums in Mitteleuropa. Die Bezeichnung setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der drei hebräischen Städtenamen zusammen: Schpira, Warmaisa und Magenza. Sie gelten als Wiege des aschkenasischen Judentums. Die Bauwerke und Friedhöfe der drei Gemeinden, deren Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht, zählen zu den ältesten erhaltenen Zeugnissen jüdischen Lebens in Deutschland und Europa.
(Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission vom 1. Februar 2023)